Schadenfälle im Fokus: Ausgebrochene Schafe in der Rebschule – ein teurer Besuch
Ein unglücklicher Vorfall führte zu erheblichen Schäden in einer Rebschule. Eine Schafherde brach aus ihrer Weide aus und verwüstete eine umliegende Weinrebenkultur. Besonders betroffen waren Jungpflanzen, die für die spätere Nutzung in den Weinbergen herangezogen werden. Doch wie konnte es dazu kommen – und wer haftet für den Schaden?
Der Schaden: 25.000 Pflanzen nicht mehr nutzbar
Die ausgebrochenen Schafe hinterließen deutliche Spuren: Mehr als 25.000 Pflanzen wurden beschädigt. Entweder, weil sie angefressen, entwurzelt oder an der Veredelungsstelle abgeknickt wurden.
Die finanziellen Folgen für den Geschädigten sind hoch. Die beschädigten Reben müssen ersetzt und wieder angepflanzt werden. Hinzu kommen Transportkosten und ein erheblicher organisatorischer Mehraufwand für den Betrieb.
Wer haftet für den entstandenen Schaden?
Fest steht, die Pflanzen wurden durch die ausgebrochenen Schafe beschädigt und der genaue Grund für den Ausbruch der Schafe konnte nicht ermittelt werden. Es greift hier die Tierhalterhaftung. Das bedeutet: Der Halter der Tiere haftet für den entstandenen Schaden, unabhängig davon, ob ihn ein Verschulden trifft. Diese sogenannte Gefährdungshaftung besagt, dass Tierhalter für Schäden aufkommen müssen, die durch ihre Tiere verursacht werden.
Ein so genannter Entlastungsbeweis hätte den Schafhalter von der Haftung befreien können. Dafür hätte er belegen müssen, dass er alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen hat – beispielsweise durch einen stabilen Zaun oder regelmäßige Kontrollen. Dies gestaltet sich jedoch oftmals schwierig, da nur selten Nachweise für eine ordnungsgemäße Sicherung vorliegen und somit Nachweismöglichkeiten fehlen. Auch in unserem Beispiel konnte der Entlastungsbeweis nicht erbracht werden.
Konkret bedeutet das: Der Halter der Schafe muss die Kosten des entstandenen Schadens tragen.
Finanzielle Folgen für den Tierhalter
Ein Schaden in dieser Höhe kann für einen landwirtschaftlichen Betrieb schwere finanzielle Folgen haben. Glücklicherweise hatte der Schafhalter eine Tierhalterhaftpflichtversicherung, die in diesem Fall für die Kosten aufkommt. Ohne diese Absicherung hätte der Halter die Kosten selbst tragen müssen – ein Risiko, das jeden Tierhalter treffen kann.
Fazit: Ein klarer Fall für die Versicherung
Dieser Schadenfall zeigt, wie wichtig eine gute Absicherung für Tierhalter ist. Eine ausgebrochene Herde kann immense finanzielle Schäden verursachen, die ohne Versicherung sogar existenzgefährdend sein können. Der Tierhalter haftet nämlich nicht nur mit seinem jetzigen, sondern vor allem auch mit seinem zukünftigen Vermögen für den Schaden. Die Tierhalterhaftpflicht sorgt dafür, dass der Halter nicht auf den Kosten sitzen bleibt – und dass geschädigte Betriebe wie die Rebschule eine schnelle finanzielle Entschädigung erhalten.
💡Unser Tipp: Eine regelmäßige Überprüfung von Weidezäunen und eine ausreichende Absicherung durch eine Tierhalterhaftpflichtversicherung sind essenziell, um böse Überraschungen zu vermeiden. Denn manchmal reicht ein einziger Ausbruch, um einen großen finanziellen Schaden anzurichten.